Das Praktische an einer Hüttenübernachtung ist, dass man problemlos früh aufbrechen kann und nicht erst auf Tageslicht warten und ein taunasses Zelt einpacken muss. Deswegen sind wir heute ausnahmsweise mal vor Sonnenaufgang aufgebrochen und werden schon nach 10 Minuten mit einem grandiosen ebensolchen belohnt. Aus dem Nebelmeer unter uns ragt der Kronplatz hervor. Die Hügel, auf denen wir uns befinden, leuchten in der aufgehenden Sonne wie ein kitschiger Rembrandt. Am Kreuzkofeljoch machen wir erst mal Frühstückspause und genießen den Ausblick zusammen mit ein paar Knäckebroten. Ein kleines Stück weiter kommen wir an einer Hütte vorbei, vor der ein Hund und ein Hahn schlafen. Vom Tal her ziehen die Wolken herauf, werden sich aber vermutlich auflösen bevor sie uns erreichen. Der Anstieg zur Roascharte ist recht steil. Oben auf dem Pass zieht es so sehr, dass man sich gegen den Wind lehnen kann, ohne umzufallen. Es geht wieder ein Stück runter und wieder ein Stück hoch zur Forcella Nivea. Toller Aufstieg unter anderem über eine neue Stahlleiter.
Wandererin über dem Nebelmeer
Schöner Abstieg zur Puezhütte über Wiesen an Schafherden vorbei. Der Blick hinunter zum Langental macht einen schwindlig. Während wir vor der gut besuchten Puezhütte sitzen und uns ein Bier genehmigen, kommt ein Versorgungshubschrauber und bläst einige Tische leer. Dafür gibt?s jetzt aber frischen Apfelstrudel. Eben erst eingeflogen. Was ein wenig stört - wenn man vor der Hütte sitzt - ist das schlecht Schallisolierte Generatorhäuschen: Schönes Dieselbrummen. Der Weg bis zum Crespeina-Joch ist ein viel benutzter. Hinter dem Joch trifft man aber kaum noch wen. Wir rätseln wohin die Leute verschwinden, finden es aber nicht heraus. X. wird von einem Seniorenverein wegen ihres Sonnenbrandes mit einem Krebs verwechselt. Die Landschaft nach dem Crespeina-Joch ist noch beeindruckender als die davor. Große Felszacken ragen um einen herum auf und in einiger Entfernung wachsen die steilen Berge der Dolomiten aus den Wiesen. Sehr beeindruckend!! Es geht bis zum Grödner Joch noch ein wenig runter
Zelten am Grödnerjoch
und hoch und wieder runter. Unterwegs treffen wir ein amerikanisches Paar, das sich offensichtlich übernommen hat. Der Mann sieht aus wie kurz vor dem Herzinfarkt. Wir hoffen, dass er sich das mit dem Weitergehen nochmal überlegt hat. Falls nicht, wird es an uns nicht gelegen haben. Unsere Antwort auf seine Frage wie weit es den noch sei war: ?Sehr weit?. Kurz oberhalb des Grödner Jochs kehren wir ein, um die Zeit bis zum Liftschluss abzuwarten. Ein paar Biere später ist es so weit und die Landschaft leert sich merklich. Ein Stück unterhalb der Gaststätte finden wir in einem kleinen Wäldchen zwischen den Skipisten einen schönen Campingplatz. Wasser gibt es leider nicht, dafür ist es aber eben und wir müssen keine nächtlichen Überfälle von Kühen befürchten. Nachdem wir das Zelt aufgeschlagen haben kommt zwar noch eine Frau vorbei, aber da sie freundlich grüßt nehmen wir an, dass sie Besseres zu tun haben wird als uns zu verraten.
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